Klassische Dressur
Was kann Natural Horsemanship für mich in der Reitarbeit tun?
Natural Horsemanship ist keine Pferde-Ausbildung, sondern eine Menschen-Ausbildung. Es bedeutet auch dass man an sich selbst arbeiten muss und nicht nur sein Pferd trainiert. Denn meistens ist es der Mensch der zu wenig Führungsqualitäten besitzt, sich zu wenig Gedanken über die Kommunikation zwischen den Pferden macht und auch nicht beobachtet.
Viele meinen noch, das Pferd müsse sich nach ihnen richten. Falsch gedacht. In 90 % aller Fälle ist es ein mentales Problem, welches ein Emotionales bewirkt, dass dann im Endeffekt ein physisches Problem hervorruft.
An diesem Problem ist dann auch zu 90 % der Mensch schuld. Er hat sich zu weit über seinen Tellerrand gewagt und nicht wie ein Pferd gedacht und so gehandelt, sondern wie ein Raubtier. Oftmals wird dieses Problem dann nicht einmal gesehen und das Pferd wird als stur, unreitbar oder mit sonstigen Macken abgestempelt und wenn man kann, weil es bequem ist, lebt man damit ohne zu hinterfragen warum ist das so. Statt dessen wird weiter gerissen und gezerrt, zusammengeschnürt und geknebelt und auf den Anhänger vergewaltigt. Oft mit der Aussage: „Der braucht das so, dass geht nicht anders“. Insgeheim ist der Reiter aber doch unglücklich und wünscht es sich anders.
Denn eigentlich möchte jeder Reiter und pferdebegeisterter Mensch eines Tages, die unbändige Kraft seines Vierbeiners, die mit Leichtigkeit und Eleganz für ihn tanzt, unter sich spüren. Dabei lässt das Pferd den Reiter angenehm sitzen und etwas anderes zu verlangen bedeutet keinerlei Kraftanstrengung, sondern nur das Anspannen einer Pobacke oder der dezente Hinweis mit dem kleinen Finger. Das Pferd liegt dabei nicht auf der Hand und trägt sich mit einer unendlichen Leichtigkeit selbst. Ein Ausatmen lässt die Gangart wechseln, ein fokussieren die Richtung.
WeiterlesenWer sich durch die Bodenschule des Natural Horsemanship gekämpft hat, dem lechzt es meist nach mehr. Wie fühlt sich das im Sattel an? Wie kann ich die bisher gelernten Elemente im Sattel umsetzen? Wie erkläre ich das meinem Pferd? Das sind die meisten Fragen, die ich in vielen Stunden erhalte. Wer also durchgehalten hat, und sich wirklich durchgebissen hat, wird unendlich schöne „AHA-Erlebnisse“ im Sattel haben und oftmals heulend vor Freude auf dem Pferd sitzen, weil er das Glücksgefühl, was er dabei hat nicht beschreiben kann. Das feine Reiten, wird kein Buch mehr mit sieben Siegeln sein, sondern klar verständlich für Pferd & Reiter.
Klassische Dressur – mit dem Pferd und nicht gegen das Pferd!
Wichtig ist, dass wir auf die geistigen und seelischen Bedürfnisse unseres Pferdes eingehen und dasselbe für den Körper vermitteln. Wir lernen also „Fühlen“. Dieses Fühlen bedarf einer Leichtheit, die sich auf ein Pferd bezieht, das im Gleichgewicht, entspannt, leicht an der Hand und leicht am Schenkel ist. Erreicht durch ein Ausbildungssystem, in dessen Zentrum der Respekt vor dem Pferd steht. Ein System, das während der gesamten Ausbildung logisch ist für Pferd und Reiter und zu keiner Zeit im Widerspruch zu der Natur des Pferdes und dem Gesetz der Schwerkraft steht.
Dem Pferd die Zeit geben, die es für die Ausbildung braucht, ist dabei eins der wichtigsten Elemente. Muskulatur, Tragkraft und geistige Reife müssen sich erst entwickeln. Auf diesem Weg werden keine Hilfszügel verwendet. Denn es gibt keinen Hilfszügel, der das Gefühl der Hände und Finger ersetzen könnte.
Ein weiterer und nicht außer Acht zu lassender Punkt ist der Reiter. Jeder Reiter hat die Pflicht und Schuldigkeit seinem Partner Pferd gegenüber sich auf die Bewegung des Pferdes optimal einzupassen, seinen Körper so zu trainieren, dass unser Pferd seine Muskeln frei und ohne Störung einsetzen kann. Denn nur so kommt es zur besten Kraftentfaltung und die Sehnen und Gelenke werden entlastet und vor Verschleiß geschützt. Das heißt für uns Reiter ehrlich zu sich selbst zu sein, Opfer zu bringen, zurück auf die Bodenmatte, Gymnastik machen und auch viele Sitzschulungen über sich ergehen lassen. Wer in seiner Reitstunde keine Sitzkorrekturen erhält, sollte den Reitlehrer wechseln, denn Bewegungsfehler des Pferdes, sind immer Reiterfehler, die auf Grund falscher Einwirkung entstehen.
Wie gesagt: natürliche, freie Bewegungsmuster durch geschmeidige, gut trainierte Muskeln und ein partnerschaftliches Verhältnis zum Pferd sollten die Basis jeden Reittrainings sein. Nur so kann man auch vermeintlich unbegabte Pferde auch bis zum höchsten Niveau ausbilden. Das System der Horsemanshipschule ist ein flexibles System, das den unterschiedlichsten Pferdetypen oder auch zu korrigierenden Pferden gewaltlos begegnen kann.
Entwicklung Sandokan & ich: