Was würde auf dem Beipackzettel zum Verladen stehen?
Achtung: Ein Pferd bleibt im Pferdehänger nicht stehen, nur weil Heckstange oder Anhängerklappe geschlossen sind. Nur das Pferd, was seinem Menschen vertraut, erträgt gelassen die Enge.
Als Beispiel: Sie steigen in einen engen Aufzug, dieser bleibt zwischen zwei Stockwerken durch Stromausfall stecken und Sie sind zum Ausharren gezwungen, blieben Sie nur ruhig, wenn Sie Vertrauen in den Aufzugsservice hätten. Wäre kein Vertrauen vorhanden, würden Sie unruhig werden und vielleicht in der Kabine randalieren und schlimmstenfalls hyperventilieren.
Man kan das Vertrauen einem Pferd nicht befehlen. Vertrauen muß man sich beim Pferde verladen mühsam und mit viel Geduld erarbeiten. Mit Ketten, Longen, Besen, roher Gewalt, etc. und „DAS MUSS JETZT GEHEN“ kann aber kein Vertrauen aufgebaut werden.
Erfolge stellen sich nur ein, wenn man den Anhänger in für das Pferd in kleine „Lern-Einzelteile“ zerlegt, so dass sich das Pferd dies dann als großes Ganzes beim Anhänger wieder zusammensetzen kann. Hierbei zählen kleine Schritte als große Erfolge. Erst mit viele Wiederholungen der selben Lerneinheiten in regelmäßigen Abständen kommt im Laufe der Zeit Vertrauen und die Gelassenheit „ach, das schon wieder“ ganz von selbst. Natürlich darf der Prozeß nicht bei der ersten Besserung abgebrochen werden, damit es zu keiner Verladeresistenz kommt.
Lernen Sie sich dabei sich zurück zu nehmen, den kleinen Schritt zu sehen und auch die Körpersprache Ihres Partners Pferd zu lesen und richtig zu deuten. Sie werden im Laufe der Wiederholungen merken und sehen, wenn es Unsicher ist, und ihm die nötige Sicherheit bieten, das es den kleinen weiteren Schritt tun kann. Denn ihr Pferd sieht, riecht, hört und spürt Gefahren und unangenehme Situationen viel früher als Sie, denn es ist ein Urinstinkt des Pferdes: Es ist ein Fluchttier!
Ganz ehrlich: Es ist keine Kunst Pferde schnell, sicher und streßfrei verladen zu können und es ist auch wahrlich nichts, dessen man sich schämen müßte und es macht sogar beiden riesigen Spaß, wenn’s denn toll klappt und man den ersten Ausflug ins Watt oder in die Heide zu einem Ausritt starten kann. Daher: Wie wäre es mit einem professionellen, individuellen Verladetraining?